Der Honig ist das Aushängeschild des Imkers und das, was den Endverbraucher natürlich am meisten interessiert. Hier gibt es Informationen zum Rippiener Honig.
Zeitlich vor der Rapsblüte steht die Obstblüte an. Allerdings befinden sich die Völker hier noch im Aufbau und verbrauchen den eingetragenen Nektar selbst.
Da ich mit den Völkern nicht zielgerichtet in Massentrachten wandere, kann ich keinen Sortenhonig gewinnen. Von Sortenhonig darf gesprochen werden, wenn der Honig vollständig oder überwiegend den genannten Blüten oder Pflanzen entstammt. Dies kann anhand der Zuckerzusammensetzung, der enthaltenen Pollen, an Farbe, Geruch und Konsistenz geprüft werden.
Obwohl unsere Honige also durch den Raps bzw. die Linde dominiert werden, heißt das nicht, dass der Nektar nicht auch von anderen Blüten gewonnen wurde. Durch eine Analyse der Pollen im Honig kann man herausfinden, welche Pflanzen besucht wurden.
2014 habe ich ein Glas Honig aus der Juniernte zum Länderinstitute für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V. zur Analyse geschickt
Hier die Ergebnisse der Pollenanalyse:
Wie wir sehen, wurde der Honig hauptsächlich aus Lindenblütennektar gewonnen. Aber auch der Kastanienanteil war noch beträchtlich.
Und hier die Ergebnisse der Analyse des Honigs, der am 14.Mai 2015 geschleudert wurde:
Aroma | mild |
Farbe | fast weiß |
Kristallisationsverhalten | schnell kristallisierend |
Besonderheiten | durch den vermehrten Rapsanbau der letzten Jahre, bekanntester Sortenhonig in Deutschland |
Aroma | kräftig |
Farbe | verschiedene Gelbtöne |
Kristallisationsverhalten | normal kristallisierend |
Honig besteht aus bis zu 30 verschiedenen Zuckerarten. Neben Traubenzucker(Glukose) und Fruchtzucker(Fruktose), beides Einfachzucker, sind es sind es Zweifachzucker und Mehrfachzucker, je nach dem dem, aus wie vielen Molekülbausteinen sich der Zucker zusammensetzt. Das macht Honig einzigartig unter den Nahrungsmitteln, denn all diese Zuckerarten gelangen unterschiedlich schnell ins Blut und sichern damit einen kontinuierlichen Energiestrom.
„Honig und Vitamine? Wenn überhaupt welche drin sind, dann doch in so wenigen Mengen, dass sie nicht relevant sind.“ Diese Meinung wird nicht selten vertreten. Dabei wird übersehen, dass es nicht die Menge macht. Der Kohlenhydratstoffwechsel(denken wir an die vielen Zuckerarten des Honigs) benötigt ein ganzes Spektrum von B-Vitaminen um arbeiten zu können. Diese bringt der Honig gleich mit! Honig ist bzgl. des Vitmain-B-Spektrums mit Obst und Gemüse vergleichbar. Auch Vitmain C enthält der Honig, notwendig für die Eisenaufnahme. Wir ahnen es: Auch Eisen gibt es im Honig.
Flavonoide gehören zu den Pflanzenfarbstoffen. Sie geben den Honigen auch ihre so unterschiedlichen Farbcharaktere. Flavonoide sind Vitaminschützer. Die Vitaminausnutzung aus der Nahrung ist bei gleichzeitigem Vorhandensein von Flavonoiden ca. 20- bis 50-mal höher als bei flavonoidarmer Nahrung. Flavonoide wirken desweiteren antioxidativ, antikanzerogen, immunmodulatorisch, antimikrobiell und antiphlogistisch.
Aminosäuren sind Eiweißbausteine, die für den Stoffwechsel unseres Körpers essentiell sind. Manche können nicht mal körpereigen erzeugt werden. Die gute Nachricht: Honig enthält alle 20 bekannten Aminosäuren!
Spurenelemente werden von Enzymen benötigt, ohne die diese ihre Aufgabe nicht erledigen können. Einmal mehr zeigt sich, dass es auf das optimale Zusammenspiel ankommt. Honig enthält neben Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium und Eisen auch Chrom, Mangan und Zink. Die letzteren drei sind besonders für den Kohlenhydratverwertung wichtig - und zwar wieder in Zusammenhang mit bestimmten Aminosäuren und den B-Vitaminen. Honig bringt das Komplettpaket mit, was die optimale Kohlenhydratverwertung ermöglicht.
Honig enthält verschiedene Enzyme, wie Saccharase, Diastase, Glucoseoxidase, Katalase... , die zum einen dafür sorgen, dass Honig ein „lebendes“ Produkt ist, was sich auch im Glas noch ändert, z.B. entsteht Methylglyoxal und Wasserstoffperoxid über die Zeit, zum anderen entfaltet Honig u.a. aber auch infolge dieser Aktivitäten eine antibakterielle Wirkung.
Honig enthält mehr als 120 Aromastoffe. Diese dienten den Pflanzen zuvor zur Abwehr von Pilzen und Schädlingen. Im Honig sorgen sie für den spezifischen Geschmack, aber tragen auch zur antibakteriellen Wirkung des Honigs bei. Achtung: Honig sollte, um die Verdampfung von Aromastoffen zu vermeiden, nicht auf über 40°C erwärmt werden!
Cholin ist für den Aufbau der Zellwände verantwortlich. Auch bei der Bildung von Myelin, einer Membran, die Nervenbahnen schützt, spielt es eine wichtige Rolle. Die Aufnahmefähigkeit des Körpers hängt wieder von der Anwesenheit von verschiedenen Aminosäuren ab. Da wir wissen, dass Honig alle 20 Aminosäuren mitbringt, erkennen wir, dass Cholin aus Honig auch wirklich von uns genutzt werden kann.